Originale Bilder & Skulpturen

Haspel Felix - Skulpturen

Wien *1951

 
  • /kuenstlerinnen/haspel-felix-skulpturen/verschlusssache/
  • /kuenstlerinnen/haspel-felix-skulpturen/grossskulptur-im-oeffentlichen-raum-wu-wien/
  • /kuenstlerinnen/haspel-felix-skulpturen/koenigin/
  • /kuenstlerinnen/haspel-felix-skulpturen/crisis/
  • /kuenstlerinnen/haspel-felix-skulpturen/einschnuerung/
  • /kuenstlerinnen/haspel-felix-skulpturen/squeeze-ii/

In seiner künstlerischen Position setzt sich Felix Haspel mit diversen Formen der Textilkunst als Erzählform auseinander – von der klassischen Tapisserie über Malerei bis hin zu Stein- und Eisenskulpturen sowie Land Art Projekten. Er beschäftigte sich in den Jahren 1989-2011 mit extremen Landschaftsformen und bereiste ausführlich Wüstengebiete in Nord-Afrika und Zentralasien. Die Thematik dieser von Zivilisationsspuren freieren Landschaftsformen durchzieht die künstlerische Position des Künstlers vor allem in den Bereichen der Malerei, Skulptur, Tapisserie sowie bei Land Art Projekten. Darüber hinaus setzt sich Felix Haspel mit Artefakten menschlichen Tuns auseinander. Dies kommt bei seinen skulpturellen Arbeiten zum Ausdruck. In seinen Skulpturen aus Eisen-, Stein- und Bronze und anderen Materialien verwendet er als Ausdrucksmittel auch textile Elemente. Hier wird der textile Aspekt über die textile Form und nicht über das Material erreicht. Felix Haspels Werk zeichnet sich durch hohe Vielfalt und Vielseitigkeit sowohl in seinen Ausdruckformen als auch in der Materialwahl aus.

Neben dem Weben von Tapisserien und dem Malen konzipiert und realisiert er auch Stein- und Eisenskulpturen und versteht sich hier ebenso als Textilkünstler, und zwar über die Form bzw. textile Strukturen und nicht nur über das Material Textil als Ausdrucksmittel. Rekontextualisierung von Artefakten menschlichen Wirkens und die Erzählweise mittels textiler Formgebung sind ein bedeutender Aspekt bei Felix Haspels skulptureller Arbeit. Das zentrale Thema bei Felix Haspels Skulpturen ist die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Prägungen, die auf den Menschen einwirken, und deren Auswirkungen. Das Widerspiel zwischen äußeren Einflüssen und inneren entgegenwirkenden Kräften steht hier im Mittelpunkt der künstlerischen Gestaltung. Bedingt durch die Gegensätzlichkeit der verwendeten Materialien lässt Felix Haspel Formen entstehen, die das Thema Raumforderung versus Raumgebung sichtbar machen. 

Haspel ist heute einer der führenden Textilkünstler Österreichs. Beim Weben einer Tapisserie, die sich durch ihre farbliche Leuchtkraft auszeichnet, findet er eine besondere künstlerische Sprache. Weben ist für Haspel „Malerei mit Wolle“. Wolle als Farbträger, in ihrer Leuchtkraft mit Aquarellfarben verwandt, ist für ihn ein adäquates Material für seinen künstlerischen Ausdruck. Die Wolle, ein äußerst sensibles Material mit extrem hoher Leuchtkraft, ermöglicht das Erreichen lebendiger, leuchtender, ja geradezu vibrierender Flächengestaltungen. Die Webfäden werden aus oftmals bis zu zehn verschiedenen, vom Künstler selbst gefärbten dünnen Wollfäden zusammengestellt.

Bei den Aquarellen Felix Haspels stehen oft seine zahlreichen Reisen in die Wüsten Nordafrikas und anderer Wüstengebiete als Inspiration im Hintergrund. Bei diesen Arbeiten versucht Felix Haspel, den Farben, dem Licht, dem Rhythmus und der Melodie der Landschaften nachzuspüren. Die Wüste mit ihren ganz speziellen Farb- und Lichtwirkungen fasziniert und inspiriert ihn gleichermaßen. Kleinere skizzenhafte Arbeiten entstehen direkt während des Reisens in der Wüste. Größere Arbeiten entstehen im Atelier in Wien. Haspel lässt bei dieser spontanen Maltechnik das innere Empfinden nach außen fließen, wobei der Gedankenfluss oft dem Farbfluss beim Arbeiten am Aquarell sehr nahe ist. Die Bilder, die der Künstler malt, sind keine Abbildungen tatsächlich vorhandener Landschaften, sondern sind stellvertretende innere Bilder von Landschaften, wie sie existieren könnten oder vielleicht auch irgendwo tatsächlich existieren. Ein Sukkus des bis dahin Erlebten, Erschauten, Erspürten und Erfahrenen.
Bilder, die weniger auf die Geologie der Landschaft als auf die Dramatik, wie sie der Betrachter empfindet, abzielen. Bild-gewordene Gedanken, die der Künstler aus seinen Reisen mitgebracht hat. 

Felix Haspel absolvierte das Studium der Malerei, Glasmalerei und Textilkunst an der Hochschule für angewandte Kunst sowie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Jahr 1978 erhielt er den Diplom-Abschluss an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse Malerei.Von 1978 bis 2000 war Haspel Vertragslehrender an der Akademie der bildenden Künste für Web- und Textilkunst. In den Jahren von 2000 bis 2006 hatte er eine Professur für Textilkunst an der Akademie der bildenden Künste inne. Felix Haspel ist seit 1978 freischaffender Künstler und lebt und arbeitet in Wien.