Kunstgrafik

Hundertwasser Friedensreich

Wien *1928 - auf See vor Australien †2000

Friedensreich Hundertwasser wurde als Friedrich Stowasser 1928 in Wien geboren. Er verlor früh seinen Vater und zeichnete schon im Kindesalter unermüdlich und mit Leidenschaft. Seine bevorzugten Motive waren Häuser und Landschaften in der Umgebung Wiens. Sein Künstlername ergibt sich daraus, dass „Sto“ in slawischen Sprachen „hundert“ heißt.

Im Winter 1948/49 besuchte Hundertwasser für drei Monate die Akademie der Bildenden Künste.

Sein Schaffensdrang beschränkte sich nicht nur auf Österreich, auch während seiner zahlreichen Auslandsaufenthalte entstanden viele Zeichnungen, Aquarelle, Lithographien und japanische Holzschnitte. Er hatte immer einen Miniaturmalkasten bei sich.

Hundertwasser interessierte sich abgesehen von der bildenden Kunst für Umweltschutz und Architektur und setzte Aktionen gegen die Nutzung der Atomenergie. Außerdem engagierte er sich allgemein für den Natur- und Tierschutz.

Hundertwasser war ein architektonischer Rebell und setzte sich für menschengerechtes Bauen ein. Sein architektonisches Werk ist, ebenso wie sein malerisches und grafisches Werk unverkennbar von seiner einzigartigen Handschrift geprägt. In Wien hatte er 1979 die Chance, an einem neuartigen Architekturprojekt, dem Hundertwasser-Krawina-Haus, mitzuwirken. Dieses erfolgreiche Werk war der Anlass für viele weitere Planungen, mit denen Hundertwasser in der Folge beauftragt wurde, z. B. das Rogner Bad Blumau und die „Hundertwasserkirche“ in Bärnbach sowie die Müllverbrennungsanlage Spittelau in Wien.

Der Künstler verfasste auch kritische Manifeste und initiierte öffentlichkeitswirksame Aktionen. Er war zwei Mal verheiratet und aus der Zeit der zweiten Ehe mit einer Japanerin rührt auch die Entstehung des Vornamens „Friedensreich“ her. Hundertwasser verstarb 2000 auf dem Kreuzfahrtschiff „Queen Elizabeth II“ vor der Küste Australiens.